Digital unterwegs und gut vernetzt

An der ETH Z¨¹rich wurden letztes Jahr 25 Spin-offs gegr¨¹ndet. Damit bleibt die Zahl der Firmengr¨¹ndungen auf dem Rekordniveau der Vorjahre. Bei den Jungfirmen macht sich der digitale Wandel bemerkbar: Viele Spin-offs sind im Bereich von digitalen Technologien und Datenwissenschaft angesiedelt.

Vergr?sserte Ansicht: Spin-off-Gründungen an der ETH
An der ETH Z¨¹rich wurden seit 1996 380 Spin-offs gegr¨¹ndet. (Grafik: ETH Z¨¹rich)

Die ETH Z¨¹rich blickt auf ein erfolgreiches Spin-off-Jahr zur¨¹ck und kann zum dritten Mal in Folge ihren Rekord halten: 2017 haben ETH-Forschende 25 Firmen gegr¨¹ndet. Acht der neu gegr¨¹ndeten Spin-offs sind aus dem ETH-internen Pioneer-Fellowship-Programm entstanden, das Studierende gezielt f?rdert und bei der Firmengr¨¹ndung unterst¨¹tzt. ?Die fr¨¹he F?rderung zahlt sich aus?, sagt Detlef G¨¹nther, Vizepr?sident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Z¨¹rich. ?Es ist sch?n zu sehen, wie junge Masterstudierende ihre Firmenideen genauso erfolgreich verfolgen k?nnen wie schon erfahrenere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.? Diese F?rderung komme gerade auch bei jungen Forscherinnen gut an. ?Sieben der neuen ETH-Spin-offs wurden von Frauen mitbegr¨¹ndet, was besonders erfreulich ist. Wir setzen alles daran, dass auch immer mehr Wissenschaftlerinnen den Sprung in die Selbstst?ndigkeit wagen?, so Detlef G¨¹nther.

Digitaler Wandel zeichnet sich ab

Die inhaltliche Ausrichtung der ETH-Spin-offs widerspiegelt die ganze Breite der Forschungsthemen der Hochschule. Der digitale Wandel macht sich jedoch auch bei den Firmengr¨¹ndungen bemerkbar. Im vergangen Jahr sind besonders viele Unternehmen im Bereich von digitalen Technologien und Datenwissenschaft entstanden. So erlaubt die App von Pathmate Technologies, dass Patienten aufgrund ihrer Daten den individuellen Therapieerfolg messen k?nnen und die Spin-off DataHow nutzt Technologien des maschinellen Lernens, um Industrieprozesse in Pharmaunternehmen zu optimieren. Die ETH-Spin-off aiNET bietet computergest¨¹tzte Analysen an, um die Suche nach therapeutischen Antik?rpern zu beschleunigen.

Vergr?sserte Ansicht: Spin-offs 2016 nach Fachgebieten
ETH-Spin-offs 2017 nach Fachgebieten. (Grafik: ETH Z¨¹rich)

Lebendige Spin-off-Szene

Die zahlreichen Spin-offs, die aus der ETH Z¨¹rich entstanden sind, haben sich zu einer lebendigen Szene entwickelt, die nicht nur zahlenm?ssig w?chst, sondern auch immer besser vernetzt ist. ?Ich beobachte mit grosser Freude, dass immer mehr etablierte Spin-offs mit jungen Forschenden aus dem Pioneer Fellowship Programm zusammenarbeiten. Das belebt die Spin-off-Szene und bringt erstaunliche Impulse?, sagt Marjan Kraak, Gruppenleiterin Spin-off-Gr¨¹ndungen der ETH Z¨¹rich. So arbeitet beispielsweise das 2009 gegr¨¹ndete und erfolgreiche Spin-off Climeworks mit Sunredox zusammen, das erst letztes Jahr entstanden ist. Sunredox entwickelt saubere und nachhaltige Treibstoffe. Der Schwerpunkt liegt auf der Solarreaktor-Technologie, die Treibstoff aus Luft und Sonnenlicht herstellt.

Zahlreiche Investitionen in 2017

Wie erfolgreich bestehende ETH-Spin-offs sind, zeigt sich daran, wie stark auch 2017 wieder in diese Unternehmen investiert wurde. Im vergangen Jahr flossen insgesamt mehr als 120 Millionen Franken in Spin-offs der ETH Z¨¹rich. Davon gingen 75 Millionen auf das Konto des Spin-offs GetYourGuide. Das Internetunternehmen hat sich als Marktf¨¹hrer f¨¹r F¨¹hrungen und Reiseaktivit?ten an ¨¹ber 7000 Destinationen etabliert und plant nun, die Zahl der Mitarbeitenden am Standort Z¨¹rich zu verdoppeln. Weitere acht Millionen Franken gingen an das Spin-off Beekeeper, das eine mobile Plattform entwickelt hat, mit der Unternehmen, Mitarbeitende ohne Zugang zu E-Mails erreichen k?nnen. Eine Investition von 7.5 Millionen flossen an das auf Datenerfassung und Barcode-Decodierung spezialisierte Unternehmen Scandit.

ETH-Spin-offs im ?berblick

Seit 1996 sind 380 Spin-offs an der ETH Z¨¹rich entstanden. Einen guten ?berblick bietet die Spin-off-Website. Anerkannte ETH-Spin-offs werden von ETH transfer, der Technologietransferstelle der ETH Z¨¹rich, bei ihrer Gr¨¹ndung und w?hrend den ersten Jahren ihres Bestehens durch Beratung, Lizenzierung von ETH Technologien und Kontaktvermittlung unterst¨¹tzt. Mit Hilfe des Pioneer Fellowship Programms k?nnen junge Forschende innovativen Produkten oder Dienstleistungen im Anschluss und basierend auf ihren wissenschaftlichen Arbeiten an der ETH Z¨¹rich entwickeln. Die Vergabe der Stipendien ist kompetitiv und wird von einer Jury aus Professoren und Professorinnen der ETH, Technologiemanagern von ETH transfer und Wirtschaftsvertretern vorgenommen. Das Innovation and Entrepreneurship Lab (ieLab) bringt junge Talente der ETH, erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Industrie zusammen.

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